Es baut sich langsam auf, man
erwartet die Welle nicht und dann trifft sie einen – „Tsunami!“ (im Video 1:16)
Ich liebe den Song, den ein
junger holländischer DJ geschaffen hat. Trotzdem kann ich nicht anders, als ein
wenig zusammenzuzucken, wenn ich länger über den Titel nachdenke.
Tsunami, japanisch für Hafenwelle, Riesenwelle, ein Wort, das vor Jahren noch zu betroffenen Blicken geführt hat und heute schon wieder Teil des gebräuchlichen Wortschatzes ist.
2004 war es, das weiß ich genau,
weil das Unglück in einem meiner Romane eine Rolle spielt. Ich kann nicht
anders, als mir die Frage zu stellen: Ab wann ist es okay, das zu erwähnen,
dazu zu feiern, ohne die Opfer der Welle zu würdigen?
Wie lange führt es zur Empörung,
einen Song mit selbigem Titel zu veröffentlichen? Christina Stürmers „Die
perfekte Welle“ durfte zu jener Zeit nicht mehr gespielt werden – zu Recht.
Ich finde, man kann sich nicht ewig an einem Begriff aufhängen, genau, wie ich es albern finde, noch immer beim Anblick einer deutschen Flagge zusammenzuzucken. Natürlich haben sich in der Vergangenheit schreckliche Dinge ereignet, aber dauernd betreten die Köpfe zu senken, macht nichts ungeschehen.
Ich finde, man kann sich nicht ewig an einem Begriff aufhängen, genau, wie ich es albern finde, noch immer beim Anblick einer deutschen Flagge zusammenzuzucken. Natürlich haben sich in der Vergangenheit schreckliche Dinge ereignet, aber dauernd betreten die Köpfe zu senken, macht nichts ungeschehen.
Ereignisse wie die Welle sollte man andererseits auch nicht vergessen, wie es etwa mit dem Erdbeben von Haiti geschehen ist. Kaum war die Nachricht draußen, sah man überall Spendenaufrufe, es war hip, zu posten, dass man für das unbekannte Land auf einer Karibikinsel spendet. Und jetzt? Amerikanische Hilfsorganisationen haben Abwasser in Haitianische Flüsse gelenkt und eine Cholera-Epidemie ausglöst. Vom Erdbeben spricht keiner mehr.
Die Beats des Songs „Tsunami“ gehen
unter die Haut, und das ganz unabhängig von seinem Namen.
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