Nach einer längeren Pause möchte ich meinen Blog wiederbeleben. Was eignet sich besser dazu, als ein kleiner Streifzug an einem sonnigen Tag? Ich zeige euch den kurzen Weg, den ich von meinem neuen Apartment zum Bahnhof brauche.
Denn ich wohne allzu nah am Bahnhof Altona (früher eine
dänische Stadt allzu nah an Hamburg).
First things first.
Ich trete aus meinem minimalistischen
Schwarz-Weiß-Apartment, auf die Fußmatte mit grünem Anker. So sieht hier alles
aus – in drei Farben gehalten, grün, schwarz, weiß, no frills attached. Alle Bewohner mussten vor ein paar Tagen mit
Schrecken feststellen, dass sie ihre eigenen Fußmatten beiseite geschlagen und
durch diesen stylischen Fußabtreter ersetzt haben.
Sie – das ist das Management der Stuart Student Apartments.
Clevere Namensgebung. Es handelt sich um ein stylisches privates Wohnheim für
Studenten ebenso privater Universitäten (und für Leute wie mich). Zwar bleiben
die Lernräume eher leer und außerhalb der Ruhezeiten donnert doch mal Dubstep
aus einem der Zimmer. Das soll ja auch so sein.
Trete ich in den Innenhof, kann ich die Architektur des Gebäudes bestaunen. Früher diente es einem ganz anderen Zweck – Es war die Reichsbahndirektion Hamburgs, mittlerweile renoviert und in die Gebäudekette „bahn.hoefe“ verwandelt. Flair hat das Gebäude auf jeden Fall. Dass jedes Apartment gleich groß ist, braucht man nicht anzunehmen, die Wände sind schließlich uralt…
Ich schlendere durch den Innenhof und sehe ein paar Bauarbeitern bei der Arbeit mit dem Presslufthammer zu, nicke kurz und entdecke dann einen Durchgang. Hier war ich noch nicht, aber die Treppe gefällt mir. Ich suche das Weite, als mir Angestellte im typischen Deutsche-Bahn-Kostüm entgegenkommen. Also sind die bahn.hoefe noch nicht ganz zweckentfremdet.
Stuart Student Apartments – Ordnung, Ästhetik, Regeln.
Eine Hausecke weiter sieht das ganz anders aus. An der Tür
dieser music venue hängen verrostete
Fahrradrahmen – das pure Chaos. Es dauert nicht lange, bis mir der Kreis mit
dem A ins Auge springt. Von Ordnung zur Anarchie. Ich mag den Look, aber lange
will ich hier nicht bleiben – schließlich steht an der Tür „NO PASARAN“ –
Spanisch für „IHR KOMMT HIER NICHT REIN“. Sehr einladend.
Dann laufe ich die sonnige Straße entlang, voller Fahrräder und fröhlicher Stuart-Bewohner. Ich könnte zum Bahnhof Altona, aber dort verbringt man die meiste Zeit mit Ausweichen, ähnlich wie am Hauptbahnhof.
Der Platz der Republik. Wunderbar geeignet für nächtliche
Spaziergänge, zum Nachdenken und auf dem Rasen liegen. Ich entdecke einige
Menschen mit Kameras und Grüppchen von Stuart-Gesichtern. Heute ist ein Tag,
den man ausnutzen sollte.
Ich bleibe vor der Statue am Brunnen stehen: Ineinander verkeilte Götter, erstarrt in einem ewigen Kampf um den besten Fang. Eines ist sicher: Hier in Altona gehen einem nicht nur Fische, sondern auch Träume ins Netz!
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