Ich erzähle euch kurz vom Hafengeburtstag. Aber nicht von
der Menschenmenge, in der man sich kaum bewegen kann, von den lärmenden Ständen
mit Partymusik und den grinsenden, alkoholisierten Gesichtern.
Von Altona aus gehe ich durch den blühenden Park, an der
Elbe entlang, zwischen den Fischmarkthallen hindurch. Gegenüber der zugeklebten Fassade des Clubs Hafenklang bleibe ich stehen. Ich schließe meine Finger um das kühle
Geländer und blicke hinaus auf den Hafen.
Hier ist es ruhig. Die Wellen schaukeln sanft vor sich hin und
tragen eine Boje mit einem einsamen gelben Briefkasten. Geschmückte Schiffe ziehen daran vorbei, es ist eine Parade, und
ferne Trompetenklänge erfüllen die Luft.
Möwen mischen sich ein und interessieren sich nicht dafür,
dass der Hafen Geburtstag hat. Warum feiert man den Geburtstag eines Ortes?
Wann ist der Hafen überhaupt geboren; waren es dieselben Möwen, die damals durch
die Lüfte geglitten sind?
Was heranweht, ist Sehnsucht. Hamburg hat eine sehnsüchtige
Kraft, wie ein Fieber. Jetzt zerrt sie, wenn
man so am Wasser steht und hinausblickt. Die Möglichkeit, jetzt einfach zu springen, einfach fortzusegeln.
Zwei Männer gehen an mir vorbei und kommentieren.
„Frühling, Fieber und Schnäbel.“
Zwei Männer gehen an mir vorbei und kommentieren.
„Frühling, Fieber und Schnäbel.“
So ist es.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hier könnt ihr eure Kommentare lassen!