Montag, 20. Oktober 2014

Bewegungslos


Wir sind in einem leeren Raum, tanzen, wirbeln um uns selbst.

So viele Gesichter huschen über die Wände, starren uns an.
Es sind die Gesichter unserer Kritiker, der anderen, der Besseren, Schöneren.
Wir tanzen weiter, erheben uns über die Schatten, weichen ihnen aus, ja, springen, singen.

So viele Gedanken schwirren durch diesen Raum, Sätze, Wörter, Bilder.
Es sind die Bilder der Welt, der lauten, der Chaotischen, der Verwirrenden.
Wir tanzen weiter, ignorieren die Echos, blenden sie aus, ja, lachen, fliegen.

So viele Farben flirren durch die Luft, helle Töne, dunkle.
Es sind die Farben unserer Furcht, unserem Feind, der uns innewohnt.
Wir tanzen weiter, löschen die Spuren, lassen sie hinter uns, ja, hüpfen, schreien.

Wir sind in einem leeren Raum, tanzen, wirbeln um uns selbst.

Dann bleiben wir stehen.

Wir sehen sie, die Gesichter, wir hören sie, die Gedanken, wir spüren sie, die Furcht.

Doch hier sind wir sicher, bewegungslos.

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