雾 Wù

Ein Schnappschuss vor Einbruch der Kälte

Meine Lieben,

die Kälte ist hereingebrochen über unsere Hansestadt. Geanu wie China. Geht man an der Alster spazieren, blickt einen ein riesiger Drache an, gewunden wie eine Schalnge. Fehlt nur noch das Feuer, das in meiner Vorstellung aus seinen Nüstern züngelt.

Mein Atem wird zu Wolken und trotzdem nehme ich mir einen Moment, um ihn zu betrachten. Wirklich furchteinflößend ist er nicht, nicht mehr als der Security-Man, den er zu seinem Schutz braucht. Es handelt sich also um einen Drachen, der Gold spuckt. Oder man hat schlicht und einfach Angst, dass er gestohlen und eingeschmolzen wird. Nickel und Kupfer bringen viel Geld.

In der Nähe entdecke ich ein weiteres Anzeichen für die asiatische Invasion. Ich kann kurz nach Shanghai, ganz ohne Flugzeug. Für einen Moment stehe ich auf einem der höchsten Wolkenkratzer und habe einen grandiosen Ausblick auf die Stadt, in der ich nur wenige grüne Flecken entdecke. Hamburg ist nichts dagegen, was Glas und Stahl angeht.

Irritiert trete ich wieder asu dem Panorama-Bild hervor und sehe etwas, das mir bekannt vorkommt: Das Foto ist mit einer Leica-Kamera aufgenommen. Es stammt aus einer Ausstellung in den Deichtorhallen, deren Tore auf meinem letzten Streifzug noch geschlossen waren. Dort muss ich demnächst hin, um meine Freikarte auszunutzen und weiter nach Geheimnissen zu suchen, die ich mit euch teilen kann.

Fröstelnd blicke ich auf die Boote auf der Alster, die klirrend kalt sein muss. Kann der Drache nicht doch zum Leben erwachen? Warme, schillernde Schuppen...

Alsterschipper

Jungfernstieg im Nebel

Info: https://www.hamburg.de/stadt-staat/4399096/2014-11-04-pr-chinatime/
Leider ist das Event "China Time 2014", in dessen Rahmen der Drache und Shanghai 360° gezeigt wurden, seit zwei Tagen schon wieder vorbei.