Die Outdoor-Tanzfläche des Knust an der Feldstraße bietet
einen seltsamen Anblick: Da tanzen Menschen, werfen ihre Körper herum und
nicken im Takt zum Beat. Nicht besonders ungewöhnlich. Es gibt Burger und
Bratwurst, Bier und Eis aus Erdbeerlimes. Nur gibt es keine Musik!
Eine gewöhnliche Party ist die „Heartphones“ nicht. Vor dem
Eingang stehen aufblasbare, riesige – ja, es sind Kopfhörer.
Erst ist das Gefühl befremdlich, von den anderen isoliert zu
sein, durch diese beiden riesigen Klappen, die auf meinen Ohren liegen und mich
mit Songs immer wechselnder Musikstile beschallen. Es gibt drei Kanäle – Einen ignoriere
ich von Anfang an, da laufen Oldies. Ein anderer ist Indie Rock, nicht
schlecht, aber nicht unbedingt zum Tanzen.
Dann finde ich etwas auf dem gemischten
Hip-Hop/Charts/Sonstige Kanal – Electroswing, ein Rhythmus, den ich nicht ignorieren
kann. Ich wirbele über das Gelände und beobachte die Menschen, bin ganz in
meiner Welt. Mit meinen Begleitern kommuniziere ich, wenn wir das gleiche Lied hören.
Wir machen uns Zeichen, schütteln den Kopf, nicken.
Aber auch ohne Pantomime ist es nicht schwer, die Leute auf
meinem Kanal zu identifizieren. Wer sonst wirft die Hände in die Luft, wenn der
DJ es ansagt? Der Beat mancher Chartsongs ist sowieso unverkennbar. Wenn ich
jemanden finde, der ein unbekanntes Lied ebenso laut mitsingt wie ich, bin ich
begeistert.
Im Laufe des Abends trauen sich immer mehr Leute in die
Mitte der Tanzfläche und nicken im Takt zu ihren Lieblingssongs. Es gibt diese
seltsamen Momente, in denen ich hin- und herswitche, unentschlossen, und die
Kopfhörer kurz absetze. Irgendwann brauche ich sie nicht mal mehr.
Bekannte Songs wie „I don't care - I love it“ oder manchen Deutschrap grölen sowieso alle mit! Es ist eine seltsame
Erfahrung, aber sie lohnt sich. Kommunikation ohne Worte – nur durch den Beat!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hier könnt ihr eure Kommentare lassen!